Die SVZ berichtete am Sonnabend, dem 28. April 2012, über ein anrüchiges Thema. Halbseitig, mit großem Foto. Irgendwie zeigt so ein ernsthafter Bericht auch etwas über das Niveau einer Zeitung. Wir veröffentlichen hier eine Glosse, eingesandt von Hundefreunden und Sympathisanten aus L.
In Laage sind die Hunde eine Macht! Schon von ihrer Anzahl her: 78 der unterschiedlichsten Rassen auf 1000 Einwohner gerechnet.
Das sei, so berichtet Frau Regina Mai im „Güstrower Anzeiger“ vom 28./29.4.2012, S. 18, weit über dem Durchschnitt in M-V. Andernorts schaffen sie es man gerade im Verhältnis 34 zu 1000.
Laage also ist eine hundeliebende Stadt, im Rathaus gelegentlich auch eine „Ackerbürgerstadt“ genannt.
Solche durchaus sehr wichtigen MItteilungen geraten natürlich auch an die Stadtvertreter, die unbedingt wissen sollten, worin „ihre“ Stadt heutzutage eine Spitzenposition einnimmt!
Doch ist solche Erfogsmeldung nicht ungetrübt. Diese Tiere pflegen auch – und zu unterschiedlichen Zeiten – die eine oder andere Notdurft zu verrichten, nicht nur zu Hause. Dem Bericht nach muss in der letzten Stadtvertretersitzung großes Nachdenken über Hundescheiße (Pardon) eingesetzt haben, woran wohl sich die Stadtväter und -mütter schöpferisch beteiligt haben mögen, um die Stadt („Ackerbürgerstadt“) davon sauber zu halten.
Zunächst einmal durch Einteilung in von Hundekot vorwiegend belastete Stadtgebiete. Dazu zählt man den Weg am Achtern Wall zwischen Paul-Lüth-Straße und DRK-Seniorenzentrum. Hier, so berichtet die SVZ, habe man „15 Haufen – gestern gezählt“, was Frau Mai eine „hohe Frequentierung“ nennt. (Ganz nebenbei: hat die Redakteuerin etwa am Ende selber gezählt, oder hatte sie zuverlässige Informanten?) Auch der Friedhofsweg gehört zu so belastetem Stadtgebiet.
Nun stand offenbar zur Diskussion, wie man an Tüten gelangen könnte, worin Frauchen oder Herrchen den Kot des Tierchens einpacken sollen. Überlegt wurde, ob solche Tüten nicht auch in Geschäften ausgegeben werden könnten.
Es muss aber bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt gewesen sein, ob die Vorsitzende des Gewerbevereins, die Bäckersfrau Anette Stern, eine solche Tütenausgabe in all ihren Lädchen einführen würde – neben Brot und Brötchen und Streuselschnecken.
Einstweilen hat sie nur „laut nachgedacht“, weil doch die Hundebesitzer beim Gassigehen oft spät dran sind und es dunkel ist, und „Tüten, die in Geschäften erhältlich sind, wären dann keine Lösung.“
Für solch‘ Hunde-Problem bietet unsere Lokalzeitung der Stadt Laage eine halbe Seite Text und Bild (Farbbild), darauf sieht der Leser im Vordergrund einen schönen Hundehaufen aus dem Bereich Goethestraße/Friedhofsweg. Da können sich die Anwohner nun Gedanken machen, welch Hund das wohl gewesen sei und welches Frauchen oder Herrchen sich darum wohl kümmern hätte müssen.
All das wird im Güstrower Anzeiger aufwändig abgehändelt. Zu aufwendig? Sagen Sie das nicht!
Treten Sie erst mal rein!