Wer öfters mal am Judenberg vorbei kommt, hat gewiss schon gemerkt, dass sich dort etwas tut. Aber was soll das Ganze?
Im Juni 2009 waren Mitglieder des Laager Heimatvereins zugange, um auf dem Judenberg den Wildwuchs an Ginster zu beseitigen. Hintergrund der Aktion war, dass Vereinsmitglieder auf dem alten Wanderweg zu den Torftannen unterwegs waren, unter anderem um zu sehen, was von den einst reichen Beständen an Kuhschelle noch zu finden wäre. Dabei fiel auf, dass der Judenberg von Ginster überwuchert war, der die Kuhschelle nahezu verdrängt hatte.
Daraus ergab sich die Überlegung, einen Naturlehrpfad anzulegen, zumal der Judenberg Teil eines Flächennaturdenkmals ist. Ein Projekt des Arbeitsamtes konnte für Aufräum- und erste Umgestaltungsmaßnahmen gewonnen werden. Auch die Stadt Laage zeigte Interesse. Inzwischen sind die Konturen des Lehrpfades schon in ersten Teilen zu erkennen. Dabei wurde gleichzeitig der Ort des früheren jüdischen Friedhofs markiert.
Es gelang Elektromeister Fritz Abs und dem früheren Laager Bürgermeister Dr. Uwe Heinze, im Berufsbildungszentrum Teterow einen geeigneten Partner zu gewinnen, der sich der Weiterführung des Vorhabens annahm. Mit dabei sind Lehrer und Schüler des RecknitzCampus Laage.
In Teterow wurde das Projekt Vertretern des Heimatvereins und der Stadt Laage vorgestellt. Es trägt den Titel „Naturlehrpfad Recknitz-Dünen im Rahmen des Bundesprogramms „Stärken vor Ort“ im Landkreis Güstrow“. An der Verwirklichung des Projektes sind zur Zeit 10 Schüler beteiligt. Dabei sind unter anderen Felix Romahn (Liessow), Fabian Knoch und Christian Klein (beide Laage). Sie werden durch die Mitarbeiter des Berufsbildungszentrums Hanneliese Woltersdorf, Ilona Radig und Sonja Radke betreut.
Der Pfad wird sich vom Judenberg bis hin zu den Torftannen ziehen. Am Beginn, am Abzweig zum Recknitzwehr und an den Torftannen werden Tafeln über die Flora und Fauna des Gebietes informieren. Besondere, schützenswerte Pflanzen werden durch Schilder gekennzeichnet. Hier kann man sich dann über die jeweilige Pflanze informieren. Im hinteren Teil des Pfades wird eine Aussichtsplattform aufgestellt werden, von der man einen Blick ins Recknitztal werfen kann. Außerdem wird ein Insektenhotel aufgebaut werden.
Das gesamte Areal umfasst drei Hektar und soll großenteils bis Ende dieses Jahres fertig sein.
mw