Mitglieder und Gäste des Laager Heimatvereins fuhren mit Brandt-Reisen in den Osten Mecklenburg-Vorpommerns, ins Feldberger Seenland.
Erste Station war das bereits im Brandenburgischen liegende Schloss Boitzenburg, ein jahrhundertealter Adelssitz. Es ist eines der größten Schlösser im Nordosten Deutschlands. Erbaut wurde es auf den Mauern einer Burg, die bereits 1276 erwähnt wurde. Die Burg wurde mehrmals zum heutigen Schloss umgebaut, unter anderem durch den bekannten brandenburgischen Baumeister Friedrich August Stüler, der auch am Schweriner Schloss baute. Den umliegenden Park schuf der Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné. Im Innern des Schlosses sind die rekonstruierten Räumlichkeiten zu bewundern. Hervorstechend sind die Festräume mit teilweise erhaltenen Möbeln aus der Zeit vor 1945, insbesondere das Speisezimmer mit Eichenholzschränken im norwegischen Jugendstil oder das frühere Jagdzimmer mit seiner Stuckdecke, die an eine ähnliche Decke im Festsaal des Güstrower Schlosses erinnert. Vom Turm des Boitzenburger Schlosses hat man einen weiten Rundblick über die umliegenden Wälder und Seen. Beachten sollte man auch die in Europa größte freitragende Holztreppe in einem der Türme des Schlosses.
Von der Inneneinrichtung des Schlosses ist kaum etwas erhalten. 1945, vor dem Ende des zweiten Weltkrieges, wurde ein bedeutender Teil der Einrichtung nach Westdeutschland geschafft. Was nicht abtransportiert werden konnte, wurde geraubt. Die von Arnims wurden enteignet. Das Haus diente in den nachfolgenden Jahren verschiedenen Zwecken. Bis 1990 wurde es als Erholungsheim für Offiziere der Nationalen Volksarmee der DDR genutzt, stand dann leer und verfiel. Ein Hamburger Investor erwarb das Anwesen und bekam Millionen an Fördermitteln, um das Schloss wieder instand zu setzen. Aber Teile der Fördermittel sollen zweckentfremdet verwendet worden sein. Heute ist in dem Schloss neben einem Hotel für Individualreisende ein Familien- und Jugendhotel tätig. Trotzdem kann das Schloss besichtigt werden. Allerdings sollte man vorher einen Termin vereinbaren, damit es mit der Führung klappt.
Etwas außerhalb von Feldberg, versteckt im Wald, liegt der „Stieglitzenkrug“, eine Gaststätte. Ihre Wurzeln gehen auf die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück, als damals für die Ausflügler eine Erfrischungshalle gebaut wurde. Ringsumher steht ein prächtiger Buchenwald. Wanderwege laden zum Erkunden ein. Nicht weit entfernt befindet sich der Reiherberg. Von ihm hat man einen schönen Blick auf den Haussee mit der Liebesinsel und die Stadt Feldberg. Der „Stieglitzenkrug“ ist weithin bekannt für seine Putenspezialitäten und seinen gerade aus dem Backofen gezogenen Blechkuchen.
Eine Rundfahrt durch den Naturpark „Feldberger Seelandlandschaft“ ist sehr zu empfehlen. Die Straße windet sich durch die Kuppen der eiszeitlichen Endmoränen, durch dichte Buchenwälder und vorbei an den Feldberger Seen. Der Breite und der Schmale Luzin laden wie mit ihrem klaren Wasser in der warmen Jahreszeit zum Baden und Tauchen ein. Der Breite Luzin ist mit 58 Metern der zweittiefste See Mecklenburg-Vorpommerns. Der Schmale Luzin ähnelt einem Fluss und ist bis zu 34 Meter tief. Seltene Tiere und Pflanzen könnte man beobachten, doch wir waren ja mit dem Bus unterwegs. Die Dörfer, durch die sich die Straße zieht, laden oft auch zum Verweilen ein. Handwerker und Künstler machen an verschiedenen Stellen auf sich aufmerksam. Eine Reihe von Baudenkmälern sollte man nicht übersehen, so die Kirche St. Maria auf dem Berge in Boitzenburg oder die achteckige Feldsteinkirche in Wittenhagen. In diesem Dorf kann, wer interessiert ist, eine Kunstgalerie besichtigen.
Aber, wie es immer so ist, die Zeit wird knapp. Deshalb schafften es die Reiseteilnehmer nicht, das Fallada-Museum in Carwitz zu besuchen. Lediglich ein Gang zu seinem Grab war noch möglich. Es befindet sich auf dem Alten Dorffriedhof hoch über dem Schmalen Luzin. Es ist ein schlichtes Bauwerk. Hier sind auch Angehörige Falladas beigesetzt. Leider macht diese Gedenkstätte einen wenig gepflegten Eindruck. Das ist bedauerlich, aber es müsste doch zu ändern sein.
Alles in allem: Der Naturpark „Feldberger Seenlandschaft“ ist eine Reise wert. Um ihn genauer zu erkunden, müsste man mehr Zeit einplanen.
Auf und kommt! Seht, der Winter ist vorbei! Junge Blüten erscheinen am Boden und an den Bäumen. Die Zeit des Singens ist da. Der Vögel Stimmen ertönen in unserem Land. Lasst auch ihr eure Stimmen ertönen!
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde lud zum 12. Laager Musikantentreffen ein. Mit erwartungsvollen Gesichtern kamen die Laager ins „Albertinum“ geströmt, um zu lauschen, welche Melodien das Feuerwehrorchester der Barlachstadt Güstrow, der Laager Posaunenchor, der Chor des Heimatvereins Plau a.S. und das Ensemble „Russisch Lied“ aus Kaliningrad mitgebracht hatten, und um zu sehen, wie Kinder der 3. Klassen des RecknitzCampus Laage tanzen können.
Es wurde niemand enttäuscht. Deutsche und böhmische Blasmusik erklang. Musik aus der südamerikanischen Folklore, Choräle und bekannte Melodien aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden dargeboten. Aus voller Kehle wurden bekannte Frühlingslieder gesungen, wobei auch eine musikalische Reise durch Deutschland stattfand. Natürlich durften die „Ostseewellen“, das Mecklenburg- und das Brandenburg-Lied nicht fehlen. Das Publikum sang freudig die bekannten Volkslieder mit. Den abschließenden Höhepunkt setzte das Ensemble „Russisch Lied“ mit Volksweisen aus seiner Heimat. Für Heiterkeit sorgte die Einbeziehung des Publikums bei lustigen Weisen. Die Darbietung des bekannten „Kalinka, Kalinka“ war dann das i-Tüpfelchen des Programms, das durch Fritz Abs in gewohnter Weise einfühlsam moderiert wurde.
Die Gäste des Nachmittags waren hoch zufrieden. Das Programm sei sehr schön gewesen, hieß es. Die Versorgung des Publikums durch die Bäckerei Stern wurde ausnahmslos gelobt, ebenso die Ausgestaltung des Saales. „Es hat uns bei Ihnen sehr gut gefallen, wir kommen gerne wieder“, war von allen Seiten zu hören. „Behalten Sie diese Tradition bei. Wir benötigen solche Veranstaltungen,“ sagte beim Abschied Kantor Fritz Abs aus Parchim.
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde bedankt sich bei allen Freunden und Unterstützern des Laager Musikantentreffens: Forst- und Landschaftspflege Elke Bühner, Breesen, Dachdeckerei und Bau GmbH Gerullat, Laage, Milchhof Bernd Schütte, Jahmen, Malermeister Andreas Pieper, Laage, Bernd & Jörg Przybilski OHG, Kronskamp, Dachdecker GmbH Bibow & Knoch, Laage, Laager Wohnungsgesellschaft mbH, Bäckerei Stern, Laage, Blumenstübchen Irene Möller, Kronskamp, Laufgruppe des Sportclubs Laage e V., Dirk Gottsmann vom Carneval Club Lawena e.V., Laage, Elektro-Abs, Laage, Buch & Kunst, Laage, Stadt Laage und Stadtwerke Laage sowie bei allen Mitgliedern des Heimatvereins, die unmittelbar bei der Organisierung und Durchführung des 12. Laager Musikantentreffens mitgearbeitet haben.
Nachts kommen die Ratten aus ihren Löchern? Das sieht ganz danach aus. Seit längerem schon geschehen in der Stadt nachts die seltsamsten Dinge. Da werden in Gartenanlagen wilde Partys gefeiert, da werden auf den Straßen Rennen gefahren, teilweise auch mit „Schrottkisten“, und da werden als einer der letzten Aktionen in der Nacht zum 3. Mai 2012 gegen 3 Uhr morgens in der Stadt an verschiedenen Stellen Mülltonnen in Brand gesetzt. Allein im Bereich des Wohngebietes Schwendnisstannen sollen drei Müllcontainer abgefackelt worden sein.
Die Feuerwehr hatte also reichlich zu tun. Aber: Wer trägt die Kosten? Allein ein Container schlägt schon mit rund 800 Euro zu Buche – nur der Wiederbeschaffungswert. Und die Kosten der Feuerwehr? Und die Kosten für die Beseitigung der Überreste? Ob sich das diese Herrschaften, die die Brände gelegt haben, mal durchgerechnet haben?
Aber offensichtlich muss sich die Stadtverwaltung, müssen sich die Stadtvertreter etwas einfallen lassen. Muss man die Müllbehälter vor unbefugtem Zugriff besser schützen? Sollte man sie lieber nicht schon am Vorabend an der Straße zur Entleerung bereitstellen? Sollte nicht nachts eine Streife unterwegs sein, um potentielle Täter in ihrem Handeln zu behindern? Kann das allein eine Aufgabe für die offensichtlich überforderte Polizei sein? Was kann Zivilcourage der Bürger erreichen?
Und: Wer sind die Täter? Sind es unbändige junge Erwachsene, randvoll von dem Bedürfnis, um sich zu schlagen, zu schreien, zu toben, die nicht wissen wohinaus, die eine ziellose, zwecklose Kraft erfüllt, die nur den Durst haben, irgend etwas anzustellen? Wovon lassen sie sich leiten? Welche Werte sind ihnen wichtig? Und wenn es solche Jungen sind, was wissen deren Eltern, Großeltern, Verwandte und Bekannte von solch einem Treiben? Oder wer steckt dahinter? Wer hat ein Interesse daran, das Gemeinwohl zu stören?
So viele Fragen – und keine Antworten. Aber: Wollen wir es dabei belassen? Ich sage: Nein! Leute, schaut genau hin, wer welche Untaten begeht und sorgt dafür, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden!
In und um Laage gab es einst 14 Wassermühlen, so unter anderem in Breesen, Diekhof, Kobrow, Korleput und Wardow. In der Stadt Laage befanden sich 2 oder 3 derartige Mühlen. Vor 650 Jahren wurde erstmals in Laage von einer Wassermühle am Mühlentor, dem heute so genannten Rostocker Tor, gesprochen. Vor 320 Jahren entstand die Henningsmühle. Daneben spricht Peter Zeese von einem Walkmühlenteich im Weichbild der Stadt. Bei Carl Beyer ist zu lesen, dass die Walkmühle ihr Wasser von der quellenreichen Uecker erhielt. Sie diente den Laager Tuchmachern zum Walken, also Verfilzen, ihrer Tuche. So könnte von 3 Wassermühlen ausgegangen werden.
Als in unserer engeren Heimat die Wassermühlen im Zusammenhang mit der deutschen Besiedlung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erstmalig auftauchten, bedeuteten sie den Beginn einer neuen Etappe in der technischen Entwicklung des Landes. Mit dem Wasserrad hatten die Einwohner erstmals in größerem Umfang die in der Natur vorhandenen Energiequellen in ihren Dienst gestellt: Die Kraft des fließenden Wassers. Für die nächsten Jahrhunderte wurden diese Energieträger nicht nur zur wichtigsten Kraftquelle, sondern auch zum Motor für die weitere technische Entwicklung zu neuen Maschinen und der Mechanik der Kraftübertragung.
Gleichzeitig bildeten sie die Grundlage für das Entstehen und die Ausbreitung neuer Handwerkberufe, wie Müller, Tuchmacher, Beutler, Lohgerber, Papiermacher u.a., die sich bald zu eigenen Zünften (Ämtern) zusammenschlossen.
Die Wassermühle am Rostocker Tor
Diese Mühle gehörte stets zu den bedeutenden domanialen Wassermühlen. Obgleich sie direkt vor dem „Mühlentor“ lag, unterstand sie zu keiner Zeit dem Stadtrecht. Alle Versuche des Magistrats von Laage, zumindest den Müller der städtischen Polizeiordnung zu unterstellen, scheiterten immer wieder am Einspruch der Landesherren.
Urkundlich erwähnt wurde die Mühle zum ersten Male im Jahre 1362, als die Gebrüder Berkhahn zu Kronskamp den halben Mühlenteich und die Fischerei zu Laage an Vicke Moltke zu Strietfeld verkauften. Man kann aber annehmen, dass die Mühle älter ist und vielleicht schon gemeinsam mit der 1292 erwähnten Burg errichtet wurde.
Die nächste Nachricht über die Wassermühle stammt erst wieder aus dem Jahre 1577. Auf Grund einer Klage des Müllers befahl Herzog Ulrich der Bürgerschaft von Laage, die Recknitz zu entkrauten und alle Einbauten wieder zu entfernen, da sie mit Kraut sehr verwachsen sei. Außerdem werde durch die vielen Fischwehre, Stege und Dämme das Wasser aufgehalten, so dass die Mühle in ihrer Funktion behindert werde.
Im Jahre 1612 bestimmte Herzog Albrecht, dass der Müller jährlich 4 Schweine für den Bedarf des Herzogs zu halten habe.
Im Verlaufe des 30-jährigen Krieges wurde am Pfingsttage 1638 die gesamte Stadt durch kaiserliche Truppen zerstört; die letzten 17 Überlebenden flohen nach Rostock. Dabei brannte auch die Wassermühle ab, was der Herr von Vieregge zu Rossewitz in einem späteren Schreiben bestätigte.
Im gleichen Zusammenhang wurde auch berichtet, dass die 1638 vernichtete Mühle nur über ein Wasserrad verfügt habe. Einige Jahre später aber war sie an der gleichen Stelle bereits wieder aufgebaut worden. Im Jahre 1663 musste der Herzog erneut anordnen, dass die Recknitz geräumt wird. Die Laager Einwohner sollten ihre Handmühlen abschaffen und ihr Korn in der Mühle selbst mahlen lassen.
Über die in den Haushalten recht zahlreich vorhandenen Handmühlen gab es im gleichen Jahr weiteren Ärger, da einige Bürger sich beschwert hatten: Der Müller hatte gemeinsam mit dem herzoglichen Kornschreiber zu Güstrow die in den Haushalten vorhandenen Grützmühlensteine beschlagnahmt.
Zwischen dem jeweiligen Müller und den Besitzern der stromaufwärts liegenden Güter Rossewitz, Subzin, Kronskamp und Levkendorf begann ein hartnäckiger Kampf, den die fürstlichen Beamten in Güstrow vergeblich zu schlichten versuchten. Dem Müller wurde vorgeworfen, er behindere durch das Aufstauen des Wassers die Nutzung der Wiesen. Erschwert wurde das Problem noch durch den Zufluss aus dem Korleputer Bach, der das Wasser von der dortigen Mühle unregelmäßig in die Recknitz und damit zur Laager Mühle leitete. Die Recknitz selbst war im Verlaufe der Zeit so stark verkrautet und verlandet, dass der Müller das Wasser an der Mühle immer höher stauen musste, wenn er überhaupt noch ausreichend arbeiten wollte.
Neben dem Ärger mit den Wasserständen und den Junkern gab es auch Streit mit den Mahlgästen. Der Müller Rocksin muss ein sehr impulsiver Mann gewesen sein. 1783 hatte er den Bauern aus Lantow und Kronskamp einfach den Mahlvertrag gekündigt, weil ihm diese einige seiner Kühe von der Weide gejagt hätten, die er dort ohne ihre Zustimmung grasen ließ. Bald aber tat ihm dieser Entschluss wieder leid, und er bemühte sich bei dem Gutsbesitzer von Oertzen um eine Vermittlung. Daraufhin überließ dieser wieder die Mahlgäste der Höfe von Klein Lantow und Kronskamp sowie 6 Bauern aus Groß Lantow auf 24 Jahre bis 1807 der Erbmühle in Laage.
Im Jahre 1862 verhandelte die Güstrower Kammer mit dem Erbmüller über den Ankauf seiner Wassermühle. Die Wassermühle sollte abgebrochen werden. Man wollte die augenblicklich schlechte wirtschaftliche Lage des Müllers ausnützen, um den Klagen wegen des Wasserstaus endgültig den Boden zu entziehen. Damit war das Schicksal einer bedeutenden Wassermühle im Kreis Güstrow endgültig beendet. Ihre Aufgaben übernahm – zumindest zeitweise – die im Jahre 1878 zur Kornmühle umgebaute ehemalige Papiermühle in Laage, die „Henningsmühle“. An der Recknitz durfte nun im Weichbild Laages keine Wassermühle mehr gebaut werden.
Das Mühlenhaus wurde in späteren Jahren zu verschiedenen Zwecken genutzt. Älteren ist es noch als Binnersches Haus bekannt, benannt nach dem Tuchfärber Binner, der dort seine Werkstatt hatte. Es wurde infolge jahrelangen Leerstandes mehr und mehr baufällig und im Jahre 1985 abgerissen. An seiner Stelle befindet sich heute der Parkplatz am Rostocker Tor.
Die Hennings-Mühle
Am 18. Dezember 1692 verkaufte die Stadt Laage ihrem Bürger Samuel Kegeler ein Stück Land am Pludderbach, damals Grenzbach zu dem Gute Subzin, für 10 Gulden zur Errichtung einer kleinen Papiermühle. In der Verkaufsurkunde hieß es, dass er nicht das Recht habe, die Mühle zu vergrößern oder zu erweitern, es sei denn er erkaufe sich die Möglichkeit dazu von der Stadt. Ausdrücklich wurde ihm auferlegt, das Wasser frei laufen zu lassen und dafür Sorge zu tragen, dass sowohl die angrenzenden Wiesen als auch die Korn-Mühle in Laage keinen Schaden nehmen können. Der Papiermüller durfte aber kein Wohnhaus bei der Mühle errichten.
Der Papiermacher Dethlof Heuser sorgte 1720 für große Aufregung, denn er veränderte den Antrieb der Mühle so, dass anstelle des unterschlächtigen ein oberschlächtiges Mühlrad eingebaut wurde. Für dessen Betrieb musste das Wasser um anderthalb Ellen angestaut werden. Infolgedessen wurden die angrenzenden Wiesen und die Schwentnitz überschwemmt und unbrauchbar.
Der Streit mit dem Gut Subzin zog sich über mehrere Jahre hin, zumal der Müller sich als nicht zuständig erklärte. Man solle sich an den Rat in Laage wenden. Erst 1723 war der Streit so weit beigelegt, dass der Papiermüller die Erlaubnis zur Erweiterung der Mühle und zum Bau eines Wohnhauses erhielt.
Von 1761 bis 1878 war die Papiermühle im Besitze der Familie Hennings, die ihr auch ihren bis heute bekannten Namen überließ: die „Henningsmühle“. Im Jahre 1826 hatte die Stadt Laage ihnen die bisherige Pachtmühle als Erbmühle verkauft. Der letzte Papiermüller aus der Familie Hennings, Ernst Hennings, war Inhaber der Mühle in den Jahren von 1854 – 1878.
1929 wurde die Henningsmühle ein Raub der Flammen. Darüber konnte man in der „Laager Zeitung“ nachlesen: „In der Sonntagnacht brannte die weit und breit bekannte Henningsmühle – die frühere Papiermühle – vollständig nieder, der unmittelbar daneben liegende Stall wurde gerettet. Während im Saale noch getanzt wurde, muß im Dachraum längere Zeit das Feuer unbemerkt gebrannt haben, denn plötzlich schlugen die hellen Flammen aus dem Dache empor. In kurzer Zeit griff das Feuer nach links auf die Mahlräume und nach rechts auf die Wirtschaftsräume über. Gerettet wurde sowohl von des Besitzers wie auch des Mieters Hab und Gut nur wenig ; leider gelang es unsauberen Elementen, die die Verwirrungen ausnutzten, von den geretteten Sachen verschiedenes zu stehlen. Damit ist ein Wahrzeichen und ein Stück unserer Stadtgeschichte, ein landschaftlich so idyllisch gelegenes Gebäude, in Trümmer versunken.“
Die „Henningsmühle“ war in den letzten Jahren vor dem Brand wegen ihrer schönen ruhigen Lage ein beliebter Ausflugsort der Laager Einwohner gewesen. Darin waren zwei Wohnungen, eine Gastwirtschaft mit einem großen Saal mit Bühne für Theateraufführungen. Der letzte Pächter der Gastwirtschaft hieß Gustav Brandes. Der Park mit seinen Obstbäumen und der brodelnde und zischende Pludderbach in den Grotten mit den Brücken darüber und die Steinbrücke mit vier zweihundertjährigen Eichen war ein Landschaftsidyll. Im Park wurden Sommerfeste durchgeführt, und eine schöne Kegelbahn war vorhanden. Die Henningsmühle war in all den Jahren ein beliebtes Ausflugslokal für die Laager Bürger wo sie sonntags auf ihrem Spaziergang ins Grüne einkehrten und bei Frau Kleemann Kaffee und Kuchen kriegen konnten. Im Februar 1930 eröffnet Wilhelm Selms die Mühle wieder und im März wurde auch das Lokal wiedereröffnet.
Im Jahre 1937 wurde in der Henningsmühle ein Heim für die Hitler-Jugend. Im Krieg wurde der Saal als Turnsaal und als Jugendheim genutzt. 1945 war die Mühle eine Seuchenstation für Typhuskranke. Später war hier eine eine Station Junger Touristen. Bürgermeister aus dem Bezirk Schwerin wurden in den Räumen geschult. Anfangs der 60er Jahre, als die Bahnstrecke zwischen Rostock und Waren ausgebaut wurde, entstanden auf dem Mühlengelände Bauarbeiterbaracken. Das ganze Areal wurde vom Reichsbahn-Baubetrieb genutzt. Im Steinhaus waren die Küche, die Verwaltung und eine Konsum-Verkaufsstelle untergebracht. Nach dem Ende der Bauarbeiten und dem Abzug der Arbeiter übernahm die Reichsbahndirektion Schwerin das Gelände und richtete hier eine Betriebs-Berufsschule ein. Mitte der 80er Jahre wurde die Eisenbahnschule geschlossen und die Baracken wurden abgerissen. Die Henningsmühle wurde wegen Schwammbefalls von der Stadt aufgegeben und schließlich ebenfalls abgerissen. Heute ist bis auf einige Fundamentreste nichts mehr von der Henningsmühle zu sehen. Die Natur hat sich das Areal zurück geholt.
Quellen:
Carl Beyer: Geschichte der Stadt Lage. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 52 (1887)
Hehl, Hugo: Am Rande der Stadt – Geschichte der Henningsmühle. In: Laager Stadtanzeiger Nr. 11/2003, Seite 9-10
Hehl, Hugo: Eine Straße schreibt Geschichte (Eine Chronik der Laager Bahnhofstraße). Unveröffentlichtes Manuskript, 1999/2000,
Mastaler, Wilhelm: Die Wassermühlen der Kreises Güstrow: www.wilhelm-mastaler.de Stand: 06.03.2012
Stammbuch der Familie Dehn (1928). In: Zeese, Peter: Chronik der Stadt Laage, a.a.O.
von Hößl, Friedrich: Die Papiermühle zu Laage. In: Der Papierfabrikant, 1922, Heft 8. In: Zeese, Peter: Chronik der Stadt Laage, a.a.O.
Stieda, Wilhelm: Mecklenburgische Papiermühlen. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 80 (1915)
Zeese, Peter: Chronik der Stadt Laage. Unveröffentlichtes Manuskript, Laage 2011
Zeese, Peter: Die Laager Mühlen. In: Laager Stadtanzeiger Nr. 05/2006, Seite 5 – 7
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e. V. gewann Kantor Fritz Abs aus Parchim für eine „Stunde der leisen Töne“.
Im Gemeindesaal der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Laage gelang es dem Kantor, mittels Musik und Wort die über 70 anwesenden Zuhörer zum Nachdenken über die heute so unruhige Welt und über ihre eigene Stellung in der Welt zu führen.
Es erklang Klaviermusik des 17. und 18 Jahrhunderts: kleine Stücke von Mozart, Bach, Händel und Dreyer. Gedichte und Geschichten mit Lebensweisheiten, aufgeschrieben von Goethe, Schiller oder Heinz Erhardt, verdeutlichten, was es heißt, ein Mensch zu sein, und welche humanistischen Werte nach wie vor Gültigkeit besitzen.
Wer das Programm verpasst hat, kann es am 7. August 2012 ab 14.30 Uhr in Klein Niendorf oder am 9. September 2012 ab 15 Uhr im Pfarrhaus Groß Pankow erleben.
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. lädt zu einer Busreise ins Feldberger Seenland ein. Im Programm ist enthalten: Besichtigung des Schlosses Boitzenburg, Busrundfahrt durch das Feldberger Seenland, Besichtigung des Fallada-Museums Carwitz, gemeinsames Mittagessen (zahlt jeder Teilnehmer selber) und Kaffeetrinken.
Die Busreise beginnt am 23. Juni 2012 um 7 Uhr auf dem Edeka-Parkplatz Laage. Der Reisepreis beträgt 35 Euro pro Person.
Anmeldungen ab sofort beim Vereinsvorsitzenden Manfred Walter unter der Telefonnummer 038459/31806 bis zum 31. Mai 2012. Alle Teilnehmer erhalten nach Anmeldeschluss genauere Informationen über den Ablauf der Fahrt.
Am Sonntag, d. 6. Mai 2012, beginnt um 14 Uhr im „Albertinum“ Laage das 12. Laager Musikantentreffen. Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. hat in diesem Jahr als Teilnehmer gewinnen können: das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr der Barlachstadt Güstrow (ehemals Laage), den Posaunenchor Laage, eine Tanzgruppe des RecknitzCampus Laage, den Chor des Heimatvereins Plau a.S., das Ensemble „Russisch Lied“ aus Kaliningrad (ehem. Königsberg). Die gastronomische Betreuung liegt in den Händen der Bäckerei Stern aus Laage.
Die Eintrittspreise liegen unverändert bei 5 Euro im Vorverkauf und 6 Euro an der Tageskasse. Bitte beachten Sie die Hinweise in der Tagespresse und auf den Plakaten!
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. lädt zur „Stunde der leisen Töne“, einer Stunde der Besinnung, ein. Fritz Abs, Kantor zu Parchim, wird kleine Werke von Händel, Bach, Mozart und Dreyer darbieten. Außerdem hören wir Lebensweisheiten und Poesie von Kästner, Rilke, Goethe, Erhardt und aus der Bibel. Alle Interessenten sind zum Hören lebendiger Klangräume in Wort und Musik eingeladen und finden Zeit zum Verweilen und Atemholen.
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, d. 20. April 2012, um 19 Uhr im Gemeinderaum der evangl.-luth. Kirchgemeinde Laage. Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende gebeten.
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde bilanzierte auf seiner Jahreshauptversammlung die Vereinsarbeit des Jahres 2011.
Im Rechenschaftsbericht stellte der Vorstand fest, dass 2011 ein erfolgreiches Vereinsjahr war. Auf 20 Veranstaltungen konnte der Verein 673 Mitglieder und Gäste begrüßen. besten besucht waren das 11. Laager Musikantentreffen, die Busfahrten nach Kiel und Greifswald, die plattdeutsche Autorenlesung mit Behrend Böckmann (Mühl Rosin) und die Gillhoff-Ehrung mit Hans-Richard Auer (Laage).
Tradition in der Vereinsarbeit sind die Pkw-Ausfahrten. Sowohl die Fahrt nach Schlieffenberg als auch die nach Reinshagen und Gremmelin haben unseren Blick auf die schöne mecklenburgische Landschaft und auf ihre Geschichte erweitert. Das gilt auch für unsere Beschäftigung mit Aspekten der Laager Geschichte. Die Geschichte des Dorfes Pinnow und der daraus hervorgegangenen Siedlung, die Geschichte der Laager Feuerwehr sowie die Erinnerung an die Auswanderungen aus Laage im Zusammenhang mit Johannes Gillhoff haben hier ihren Beitrag geleistet. Auf der Homepage heimatverein-laage.de wird regelmäßig über Veranstaltungen und allerlei Wissenswertes aus Laage berichtet.
Neben den verschiedenen Veranstaltungen hat sich der Verein unterschiedlichen Projekten in der Stadt gewidmet. Die Lok-Achse am Bahnhof wurde betreut und der Storch bekam ein neues Nest spendiert. Auf dem Naturlehrpfad wurde der Zaun repariert und die Aussichtsplattform auf dem Langen Berg fertig gestellt.
Bei seinen Vorhaben fand der Heimatverein viele gute Partner: die Stadt Laage, den Handels- und Gewerbeverein, die Laufgruppe des Sportclub Laage, die Freiwillige Feuerwehr Laage, das Blasorchester Laage, den CCL und DJ Dago (Dirk Gottsmann), um nur die wichtigsten zu nennen.
Für 2012 wird der Laager Heimatverein wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine stellen: das 12. Laager Musikantentreffen, einen Kabarettabend, Stammtische zur Geschichte der Mühlen in Laage, zum 145. Geburtstag von Rudolf Tarnow und einen musikalisch-literarischen Abend mit Kantor Fritz Abs (Parchim). Mit dem Pkw werden wir wieder verschiedene Ziele in Mecklenburg ansteuern, so z.B. das Schloss Wiligrad, eine Fahrt auf dem 54. Breitengrad durch Mecklenburg und eine Fahrt in den Haustierrassenpark nach Lelkendorf. Es sind auch wieder zwei Busfahrten vorgesehen: ins Feldberger Seenland und in den Sachsenwald bei Hamburg. Wann die eine oder andere Veranstaltung stattfinden wird, können Interessierte den Presseinformationen und Aushängen in der Stadt entnehmen.
Zum Ende seiner Jahreshauptversammlung wurden der Vorstand und die Revisionskommission des Heimatvereins gewählt. Der Vorstand wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung in seinem Amt bestätigt, in der Revisionskommission gab es eine personelle Veränderung. Zum Vorsitzenden wurde erneut Manfred Walter gewählt.
Dieser Tage wurde auf Initiative des Heimatvereins mit Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Laage das Storchennest an der Stadtscheune erneuert.
Alte Laager erinnern sich, dass es in der Stadt über viele Jahrzehnte ein Storchennest gegeben hat. Das war aber nicht an der Stadtscheune, sondern auf dem Dach von „Elektro-Abs“ in der Breesener Straße. Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts muss es dort seinen Standort gehabt haben. Ein Sturm ließ es 1925 herab stürzen.
Der damalige Eigentümer des Hauses, Otto Kobow, wollte aber kein neues Nest auf seinem Hause, sehr zum Ärger der Laager Einwohnerschaft. Gutem Zureden ist es zu verdanken, dass Otto Kobow letzten Endes seine Einwilligung gab, das Nest wieder am alten Standort zu errichten. Nur wie sollte das geschehen?
In einer Chronik ist darüber zu lesen: „Ein Stellmacher gab ein Wagenrad als Unterlage für das Nest. Aber wie sollte alles auf das Dach gebracht werden? Die Feuerwehr wollte helfen. Jeder glaubte an einen Scherz. Aber heimlich wurden alle Vorbereitungen getroffen. Ganz Laage traf sich an einem Morgen um 6 Uhr am Haus von Otto Kobow. Tatsächlich marschierten die städtische Musikkapelle und 30 Feuerwehrleute heran, vorneweg trugen 3 Feuerwehrmänner das Storchennest, geschmückt mit Tannengrün, Babypuppen und bunten Bändern. Mit der Feuerwehrleiter wurde das Nest auf das Dach gebracht. Drei Feuerwehrleute befestigten es. Nach getaner Arbeit zog die Menschenmenge noch einmal mit Musik durch die Straßen.“
Organist Schulz schrieb aus diesem Anlass sogar ein Gedicht:
Dat Storchennest
Vör lange Tied, watt wiert n´Fest,
kreeg Abs sin Hus n´ Storchennest.
Int olle künt kein Storch mehr bugen,
denn dorvör wirr ein ständig grugen,
denn datt oll Rad datt höll nich miehr,
datt wa so möhr ass weik Papier.
Dann würr denn korterhand beslaten,
man woll en nieges maken laten.
In Meister Spohn sien Discherie,
dor güngt nah Fierabend bie.
En grotes Wagenrad wör bröcht,
de Speiken mit Busch utgeflächt.
Weck von denn Laager Sprüttenklub,
die bröchten denn datt Rad herrup
upp Abs sein Hus un macktend fast
un wieren nahst bie Abs tau Gast.
Dor wär datt Storchennest begaten,
denn Abs, deer sik nich lumpen laten,
der gewt den Conjackt, Köm un Bier.
Fritz Abs die gniedelt uppst Schipperklavier.
Dor wör ok sungen, sapen un rädt,
ok fragt, ob Abs nich in´n Sprüttenklub träd.
Ok mie sünd sei noch mit datt sülben kamen,
doch Fritzing un ick wie hollen tausamen.
Mit uns dor könen sei nich recht watt maken,
denn wie beid vestahn nix von Füerwehrsaken,
wie hemmen ok kein tied, wie mötten watt dauhn,
un abends nahre Arbeit möten wie uns rauhn.
Watt sölben wie ok dor, wie deerens blots stühren,
denn keiner von dei kann uns noch watt liehren.
Am wenigsten mick, ick kenn alle Maschinen,
mit Dampf, elektrisch un ok Benzinen,
ob 2 Tackt, ob 4 Tackt orer duwwelt Expangschon,
wer will mie watt liehren, datt wier ja Hohn,
wer versteiht von juch watt von duwwelt Expangschon?
Drüm raht ick juch, gewt datt man up.
Fritz Abs un ick gahn nich in´n Sprüttenklub.
Das Nest muss bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts auf dem Dach gewesen sein. Mittlerweile war auch Elektromeister Fritz Abs Eigentümer des Hauses. Aber das Storchennest war lange Zeit nicht mehr vorhanden.
Im Jahre 2006 hatte Hugo Hehl die Idee, dem Storch wieder ein neues Nest zu bauen. Die Stadt Laage konnte für das Vorhaben gewonnen werden. Die Umweltstiftung Bingo unterstützte das Projekt ebenfalls. Einen Mast stellte die Deutsche Bahn zur Verfügung. Das Rad besorgte Hugo Hehl und Schlossermeister Engemann baute alles zusammen. Mit Hilfe der Firma Bühner und vielen Freiwilligen wurde dann das Nest aufgerichtet.
Störche interessierten sich in den folgenden Jahren immer wieder für das Nest. Aber sie hatten die Rechnung ohne die Saatkrähen gemacht, denn letztere stibitzten Teile des Storchennestes für ihre eigenen Nester an der Kirche. Die Stürme taten ihr Übriges, so dass die Nistunterlage keinen Storch mehr anlockte.
Deshalb besorgte der Heimatverein einen professionell gefertigten Storchenkorb. Wieder wie 1925 konnte die Feuerwehr gewonnen werden, den Korb auf den Mast zu setzen. Sie rückte mit der Drehleiter und drei Kameraden an und baute dem Storch die neue Wohnung.
In wenigen Tagen werden die Störche aus dem Süden wieder an der Recknitz eintreffen. Vielleicht finden sie dann Gefallen an dem neuen Nest.
Der Vorstand des Vereins der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. lädt seine Mitglieder und alle Interessierten zu einer Busfahrt mit Brandt-Reisen Bentwisch nach Kiel ein.
Die Fahrt kostet 30 Euro pro Person. Im Fahrpreis sind enthalten eine zweistündige Stadtrundfahrt durch Kiel (Eröffnung der Kieler Woche!), Besichtigung des Marine-Ehrenmals in Laboe und Kaffeetrinken im Hotel „Seeterrassen“ Laboe. Das Mittagessen im Steigenberger Hotel Kiel zahlt jeder Teilnehmer selbst.
Die Busreise beginnt am Samstag, d. 18. Juni 2011, um 6.30 Uhr auf dem EDEKA-Parkplatz in Laage. Die Rückkunft ist für 20 Uhr geplant.
Anmeldungen nimmt der Vorsitzende des Vereins, Manfred Walter, ab sofort unter der Telefonnummer 038459/31806 entgegen. Anmeldeschluss ist Dienstag, d. 31. Mai 2011. Die Bezahlung der Reise kann vom 8. bis 15. Juni 2011 bei „Elektro-Abs“ in der Breesener Straße in Laage erfolgen. Alle Teilnehmer erhalten in der ersten Juni-Woche genaue Informationen zum Ablauf der Fahrt.
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. hatte zu einem literarischen Abend in die Stadtscheune Laage eingeladen. Dr. Behrend Böckmann (Mühl Rosin) las aus seinen Werken.
Viele vergnügliche Riemels (Gedichte) und Vertellers (Erzählungen) aus dem Hier und Heute wurden vorgetragen. Bei vielen war zu hören, dass der plattdeutsche Humor nicht totzukriegen ist. Ganz aktuell war der Bezug zum Flughafen Rostock-Laage und dem geplanten Eurofighter-Flug des Bundesverteidigungsministers. Die ungewollten Reaktionen auf die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Flughafen wurden ebenso thematisiert wie der „Besuch“ eines Wildschweins in einem Geschäft in Kröpelin. Zum Nachdenken regte seine kritische Auseinandersetzung mit Aussagen der Werbewirtschaft an. Naturbeobachtungen spiegelten sich in den vorgetragenen Gedichten aber auch wieder. Es waren Geschichten und Gedichte, wie sie das alltägliche Leben schreibt, humorvoll, aber auch nachdenklich, und alle in der ursprünglichen Mecklenburger Sprache.
Das Publikum im ausverkauften Saal der Stadtscheune hing gebannt an den Lippen Dr. Böckmanns und quittierte seinen Mecklenburger Humor mit Beifall und frohem Gelächter. Besonders groß war das Erstaunen, dass Dr. Böckmann mit einer anwesenden Laagerin weit entfernt verwandt ist.
Auf der Jahresversammlung des Vereins der Natur-und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. wurde der Veranstaltungsplan für 2011 vorgestellt und beschlossen. Eine Reihe von Veranstaltungen ist nicht nur für Vereinsmitglieder, sondern auch für alle interessierten Einwohner des Stadt und der umliegenden Gemeinden geplant.
Die Veranstaltung im Februar soll den plattdeutsch sprechenden Mitgliedern und Gästen des Vereins während eines literarischen Abends erbauliche 1½ Stunden bieten. Dafür wurde Behrend Böckmann aus Mühl Rosin gewonnen. Der eine oder andere wird ihn aus der „Schweriner Volkszeitung“ kennen. Er wird verdeutlichen, dass „Plattdütsch för jeden ein“ ist.
Für den April ist eine Pkw-Fahrt nach Schlieffenberg geplant. Das aber nicht etwa wegen der Fleischerei Becker, sondern wegen der dortigen Kirche. Die Mitfahrenden erwartet eine Führung mit Turmbesteigung. Die Schlieffenberger Kirche zählt zu den schönsten Kirchen in Mecklenburg. Daneben sind die schöne Parklandschaft und der Schlieffenberger See ansehenswert. Zum Abschluss ist eine Einkehr in das Garten-Café Schlieffenberg vorgesehen.
Die Vorbereitungen für das 11. Laager Musikantentreffen am 8. Mai 2011 laufen schon seit September 2010. Als Mitwirkende zeigen die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Laage, der Posaunenchor Laage, verstärkt durch den Posaunenchor Parchim, der Güstrower Frauenchor „Güstrower Mädels“, die Rostocker Shanty-Gruppe „Breitling“ und die Tanzgruppe des RecknitzCampus Laage mit Frau Hauffe ihr Können. Die gastronomische Betreuung übernimmt Frank Brandt mit seiner Crew aus der „Klönstuv zur Stadtscheune“.
Ende Mai geht es mit den Pkw nach dem Dorf Reinshagen und dem Gut Gremmelin. Reinshagen ist ein nahezu vollständig erhaltenes mecklenburgisches Bauerndorf mit einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche, einer alten Ausspanne und forstwirtschaftlichen Bauten. Das gesamte Dorf steht unter Denkmalsschutz. Nur 2 Kilometer weiter befindet sich das Gut Gremmelin. Hier gibt es neben dem Gutshaus einen Park und den Hofsee zu bewundern. Ein Café lädt dann zum Abschluss der Fahrt ein.
Im Juni 2011 soll die erste Busfahrt nach Kiel führen. Nach einer Stadtrundfahrt steigen wir auf das Schiff und brechen zu einer Fahrt auf dem Nord-Ostsee-Kanal bis Rendsburg auf. Dort besteigen wir wieder den Bus und fahren nach Laboe zum Marine-Ehrenmal.
Die zweite Busfahrt im September 2011 führt uns nach Greifswald. Eine Stadtbesichtigung, eine Domführung und ein Besuch des Pommernmuseums stehen auf dem Programm. Von Greifswald aus fahren wir dann nach Greifswald-Wieck, machen eventuell einen Rundgang durch das Fischerdorf und besichtigen die romantische Klosterruine Eldena.
Zum Abschluss des Jahres ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Stadtbibliothek vorgesehen.
Vereinsintern wird es eine Faschingsfeier mit Klaus-Jürgen Schlettwein, diverse Stammtische, unter anderem zu Aspekten der Geschichte Laages, einen Grill- und einen Biergarten-Nachmittag sowie die Vereinsaustköst mit den „Rostocker Plattsnackers“ geben. Eine Weihnachtsfeier wird nicht fehlen.
Auch Umweltfragen stehen wieder auf dem Programm. Der Verein wird den weiteren Ausbau des Naturlehrpfades durch die Recknitz-Dünen begleiten. Das Storchennest an der Stadtscheune wird einen neuen Storchenkorb erhalten. Vielleicht kann sich dann doch ein Weißstorch zu einer Brut entschließen.
Alle Veranstaltungen, die auch für die Laager Einwohner interessant sein können, werden im „Laager Stadtanzeiger“ und in der örtlichen Presse mit genauer Terminangabe bekannt gemacht. Weitere Informationen über den Verein der Natur- und Heimatfreunde sind im Internet unter www.heimatverein-laage.de zu finden.
Wer im Heimatverein Mitglied werden möchte, der kann das jederzeit bei den Veranstaltungen oder auch bei Elektro-Abs in der Breesener Straße oder bekannten Vereinsmitgliedern signalisieren.
Laage ist seit 1309, so wollen es einige wissen, eine Stadt. Einige sind aber auch der Meinung, es könnte schon um 1270 gewesen sein. Das um 1216 gegründete Dorf wurde durch die Fürsten zu Werle zur Stadt erhoben. Mithin war das im Mittelalter. Und heute zeigen so manche Mecklenburger Städte voller Stolz auf solch ein Wahrzeichen städtischer Gewalt. Aber in Laage? Zumindest kennt der geneigte Leser drei Stellen in der Stadt, die als Tore bezeichnet werden: das Rostocker Tor, das in alten Karten als Mühlentor bezeichnet wird, zu Beginn der Hauptstraße, das Pinnower Tor im Verlauf der Pinnower Straße und das Breesener Tor, ziemlich in der Mitte des Straßenzuges Breesener Straße. Aber von Toren, geschweige denn von einer Stadtmauer, ist weit und breit nichts zu sehen. Aber es gibt in der Stadt eine Wallstraße – das könnte ein Fingerzeig sein.
Wozu könnte eine Stadtmauer gedient haben? Das Mittelalter war angefüllt mit Fehden und Kriegen. Auch Räuber werden ihr Unwesen getrieben haben. Die Bürger wollten und mussten ihr Hab und Gut schützen. Dabei waren die Städte, somit auch Laage, auf sich allein gestellt, denn der Landesherr mit seinen Streitkräften war weit, und schneller Schutz war manchmal vonnöten.
Schon früh umgaben sich die Städte mit einer Befestigung. Anfangs erfüllte diesen Zweck ein Plankenzaun, wahrscheinlich durch Wall und Graben verstärkt. So ist zum Beispiel überliefert, dass die Güstrower Altstadt bereits 1248 durch „munitiones“ geschützt war, doch bestand die Befestigung noch 1270 aus Planken. So wird es auch in Laage gewesen sein. Vielerorts wurde das primitive Plankenwerk jedoch bald durch widerstandsfähigeres Material ersetzt. Zunächst wurden die Tore aus festem Steinmaterial aufgeführt, dann schützte man auch die gesamte Stadt durch steinerne Mauern. Die Stadtmauern von Güstrow (moenia) werden 1293 zum ersten Mal genannt. Die Landesherrschaft hat die Befestigung der Städte mehrfach gefördert.
1341 gaben die Fürsten Johann III. von Werle-Goldberg (1295-1352) mit seinem Sohn Nikolaus III. von Werle-Güstrow (1321-1361) mit seinem Bruder Bernhard III. von Werle-Waren († 1378) ihren Städten und Vasallen die Macht, alle Verbrecher gegen den öffentlichen Landfrieden zu richten. Im Jahre 1341 wurde der Wall um die Stadt errichtet. Das ist nun mittlerweile 670 Jahre her. Aber Stadttore im landläufigen Sinne gab es in Laage nicht.
Carl Beyer berichtet in seiner „Geschichte der Stadt Lage“, dass sich an den oben benannten drei Eingängen zur Stadt Schlagbäume befanden, bei denen Torbuden standen. Neugierige sammelten sich dort, „wenn etwas los war“, besonders zu den Jahrmärkten. Zweimal im Jahre, zu Johannis und Michaelis, erfreute sich der Laager an dem Leben, das in den Ort kam. Volkstümlicher war damals nichts, nicht einmal der Königschuß der Schützenzunft. Am Morgen begaben sich sechs Bürger, die durch das Los bestimmt waren, zu den Schlagbäumen und ließen dieselben nieder, je zwei und zwei standen sie als Wache dabei und erhoben von jedem in die Stadt fahrenden Wagen, vom jedem Pferd und Rind als gesetzliche Abgabe 1 Schilling. Der Rat der Stadt hielt es für nötig, sie jedes Mal zur Höflichkeit zu ermahnen. Die Einnahmen wurden nach Abzug des Ratsanteils unter ihnen gleichmäßig verteilt, denn sie hatten, nachdem sie am Tage tätig gewesen waren, noch an den Abenden ein beschwerliches Werk. Mit Gewehren ausgerüstet mussten sie Patrouille gehen, alle Ruhestörer, alle, die an verbotenen Stellen rauchten, in Haft nehmen, um 10 Uhr abends Feierabend gebieten, die Trunkenen von den Straßen aufheben und unter Obdach bringen.
Doch die Errichtung und Erhaltung der Befestigungsanlagen war Aufgabe der Städte selber. Dem Rat standen dafür nicht nur die städtischen Finanzquellen zur Verfügung, er hatte auch das Recht, von den Bürgern Hand- und Spanndienste zur Errichtung und Erhaltung der Stadtbefestigung zu verlangen. Um einer Schädigung der Wehranlagen vorzubeugen, verbot der Rat vielfach, der Stadt Gräben, Wälle oder Mauern zu besteigen oder dort Vieh zu treiben. Zur Sicherung der Befestigungswerke musste der Wasserstand in den Gräben ständig reguliert werden. Das war meist eine Aufgabe der Müller.
Die Stadt musste jederzeit den Angriff auswärtiger Feinde abzuwehren in der Lage sein. Die Wehrkraft der Stadt beruhte auf der allgemeinen Wehr- und Dienstpflicht der Bürger. Aufgabe der Bürger war es, die Stadt zu bewachen und beim Anzuge von Feinden zu verteidigen. Nur der Geistlichkeit wurde Befreiung wie von allen weltlichen Lasten so auch vom Wachdienst gewährt. Das galt auch in Laage. 1371 befreite der Rat der Stadt Laage das Haus einer Vikarei von dieser Aufgabe (siehe MUB 18, 10262). Die städtischen Wachen genossen den unbedingten Schutz der Stadt.
Die Bewachung der Stadt erstreckte sich auf das Stadtinnere, die Stadtmauern und die Tore. Zum Teil war es nur der Nachtwachdienst, in einigen Städten wird jedoch auch die Tagwache unter den Bürgerpflichten genannt. Die Wachen waren durch die Handwerker zustellen. Verantwortlich für die Gestellung der Wachen scheinen die Zünfte gewesen zu sein. Um die Wachen entsprechend auszubilden, wurden Schützengesellschaften gebildet, in Laage 1705 die noch heute bestehende Schützenzunft.
Eine Frage ist noch offen: Wo nun verlief denn der Wall um Laage? Fixpunkte sind die oben erwähnten „Stadttore“, also die Standorte der in den 1860er Jahren beseitigten Schlagbäume. Die Straßennamen Wallstraße und Achtern Wall weisen darauf hin, dass hier der Laager Wall verlief. Auf einer historischen Karte, die Laage nach dem Stadtbrand von 1759 zeigt, ist der Wall und der Wallgraben zu erkennen. Und sogar Reste des Walls sind heute noch vorhanden: Wenn man die Gasse Achtern Wall zwischen dem DRK-Heim und den Grundstücken an der Straße der Einheit entlang geht, sind linker Hand noch Feldsteinmauern zu sehen, die einst zum Wall gehörten. Auch einen Erdwall kann man in Teilen noch sehen: hinter der Straße des Friedens.
mw
Quellen:
Wolf-Heino Struck, Die Geschichte der mittelalterlichen Selbstverwaltung in den mecklenburgischen Landstädten. in: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 101, Schwerin,1938
Carl Beyer, Geschichte der Stadt Lage, Schwerin, 1887
Peter Zeese, Chronik der Stadt Laage, unveröffentlichtes Manuskript, Laage, o.J.
Der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. lädt zu einem literarischen Abend in die Stadtscheune Laage ein.
„Plattdütsch för jeden ein“ ist das Thema des Abends, für das Dr. Behrend Böckmann, Mitglied des Bundes Niederdeutscher Autoren in Mecklenburg, gewonnen werden konnte. Der Autor ist mit seinen Erzählungen unter anderem aus der „Schweriner Volkszeitung“ bekannt. Es werden kurze Geschichten aus dem Mecklenburger Alltag auf Plattdeutsch zu hören sein.
Der Abend beginnt am Dienstag, dem 15. Februar 2011, um 19 Uhr in der Stadtscheune. Der Eintritt kostet 3 Euro.
Der Naturlehrpfad vom Scheibenberg (Judenberg) über den Nelkenberg bis zum Langen Berg ist Mitte Dezember 2010 eingeweiht und damit zur Nutzung freigegeben worden. Damit ist das Mikroprojekt „Naturlehrpfad Recknitz-Düne“ im Rahmen des ESF-Bundesprogramms „STÄRKEN vor ORT“ im Landkreis Güstrow abgeschlossen.
Zu einem Maritimen Abend hatten die Stadtbibliothek Laage und der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. in die Stadtscheune eingeladen. Zu Gast waren die „Old Shantymen“ aus Cammin.
Mit kräftigen Männerstimmen, mit Banjo, Sackpfeife, Posaune, Akkordeon, Trommel und Gitarre wurde ein Feuerwerk an bekannten und unbekannten Liedern aus der Welt der Seefahrer dargeboten. Es erklangen Piraten- und Fischerlieder, Shanties und Irish Folk. Es waren keine Schunkellieder, sondern Arbeitsgesänge, wie „Hal mi den Saalhund“, „Dust and Coal“, aber auch bekanntere Hits wie „Lowlands low“ oder auch „The Banks of the Sacramento“. Auch Trinklieder der Fischer und Matrosen durften nicht fehlen.
Ihre Stimmkraft bewiesen Sigi, Erni und Martin auch bei a-capella-Gesängen. Ihre Instrumente beherrschten sie virtuos. Dabei wurde auch das zahlreich erschienene Publikum in das musikalische Geschehen einbezogen, so dass am Ende der Veranstaltung resümiert werden konnte, dass die Laager gut und gerne auch einen Chor bilden könnten.
Die Stadtbibliothek Laage und der Verein der Natur- und Heimatfreunde Laage und Umgebung e.V. laden zu einem Maritimen Abend ein.
Den Abend gestalten die Old Shantymen aus Cammin. Drei stimmgewaltige Männer (Martin Lorenz, Ernst Langnau, Siegfried Weber) singen alte Shantys, Fischerlieder und Piratengesänge. Der Einfluss irischer Folk-Musik ist unverkennbar. Leidenschaftlich und voller Hingabe werden die fast vergessenen traditionellen Gesänge der Windjammerzeit zumeist dreistimmig dargeboten. Durch unterschiedliche Kombination von Akkordeon, Gitarre, Trommel, Banjo, Tinwhistle, Sackpfeife und Posaune bekommt die Interpretation der Lieder und Balladen eine wohltuende Klangvielfalt.
Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, dem 2. November 2010, um 19 Uhr in der Stadtscheune Laage. Karten zu 5 € gibt es an der Abendkasse.
Zu einer Gesprächsrunde lud Bürgermeisterin Ilka Lochner-Borst die Vertreter von Vereinen ein, die in der Stadt Laage und den Ortsteilen das Leben maßgeblich mit beeinflussen. Neben den Sportvereinen waren unter anderem der CCL, die Freiwillige Feuerwehr, das Blasorchester der FFw, der Handels- und Gewerbeverein, der Reitverein, der Förderverein des RecknitzCampus, der Handels- und Gewerbeverein, die DLRG, die Schützenzunft und der Heimatverein vertreten.
Die Bürgermeisterin betonte in ihren Eingangsworten, es sei notwendig, mehr für die Stadt und ihre Einwohner zusammenzuarbeiten. Sie wolle eine bessere Koordination der Vorhaben der Vereine erreichen, damit es bei Veranstaltungen nicht zu Überschneidungen komme.
Alle anwesenden Vertreter hatten Gelegenheit, ihren Verein kurz vorzustellen und den Inhalt ihrer Arbeit zu erläutern. Dabei wurde deutlich, dass die Mehrzahl mit Nachwuchssorgen zu kämpfen hat. Vor allem würden junge Menschen fehlen, um die Vereine auch in Zukunft arbeitsfähig zu erhalten.
Ilka Lochner-Borst führte aus, dass sie sich als Ansprechpartnerin für die Vereine sehe. Jeder, der Sorgen oder Nöte habe, könne nach Terminabsprache zu ihr kommen. Sie regte an, dass sich die Vereine stärker im Stadtanzeiger präsentieren. Dadurch könnten potentielle neue Mitglieder auf die Vereine aufmerksam gemacht werden. Abschließend forderte sie die Vereine auf, eine Terminübersicht über die Veranstaltungen einzureichen, auch mit eventuellem Zuschussbedarf für das eine oder andere Vorhaben.
Wer öfters mal am Judenberg vorbei kommt, hat gewiss schon gemerkt, dass sich dort etwas tut. Aber was soll das Ganze?
Im Juni 2009 waren Mitglieder des Laager Heimatvereins zugange, um auf dem Judenberg den Wildwuchs an Ginster zu beseitigen. Hintergrund der Aktion war, dass Vereinsmitglieder auf dem alten Wanderweg zu den Torftannen unterwegs waren, unter anderem um zu sehen, was von den einst reichen Beständen an Kuhschelle noch zu finden wäre. Dabei fiel auf, dass der Judenberg von Ginster überwuchert war, der die Kuhschelle nahezu verdrängt hatte.
Daraus ergab sich die Überlegung, einen Naturlehrpfad anzulegen, zumal der Judenberg Teil eines Flächennaturdenkmals ist. Ein Projekt des Arbeitsamtes konnte für Aufräum- und erste Umgestaltungsmaßnahmen gewonnen werden. Auch die Stadt Laage zeigte Interesse. Inzwischen sind die Konturen des Lehrpfades schon in ersten Teilen zu erkennen. Dabei wurde gleichzeitig der Ort des früheren jüdischen Friedhofs markiert.
Es gelang Elektromeister Fritz Abs und dem früheren Laager Bürgermeister Dr. Uwe Heinze, im Berufsbildungszentrum Teterow einen geeigneten Partner zu gewinnen, der sich der Weiterführung des Vorhabens annahm. Mit dabei sind Lehrer und Schüler des RecknitzCampus Laage.
In Teterow wurde das Projekt Vertretern des Heimatvereins und der Stadt Laage vorgestellt. Es trägt den Titel „Naturlehrpfad Recknitz-Dünen im Rahmen des Bundesprogramms „Stärken vor Ort“ im Landkreis Güstrow“. An der Verwirklichung des Projektes sind zur Zeit 10 Schüler beteiligt. Dabei sind unter anderen Felix Romahn (Liessow), Fabian Knoch und Christian Klein (beide Laage). Sie werden durch die Mitarbeiter des Berufsbildungszentrums Hanneliese Woltersdorf, Ilona Radig und Sonja Radke betreut.
Der Pfad wird sich vom Judenberg bis hin zu den Torftannen ziehen. Am Beginn, am Abzweig zum Recknitzwehr und an den Torftannen werden Tafeln über die Flora und Fauna des Gebietes informieren. Besondere, schützenswerte Pflanzen werden durch Schilder gekennzeichnet. Hier kann man sich dann über die jeweilige Pflanze informieren. Im hinteren Teil des Pfades wird eine Aussichtsplattform aufgestellt werden, von der man einen Blick ins Recknitztal werfen kann. Außerdem wird ein Insektenhotel aufgebaut werden.
Das gesamte Areal umfasst drei Hektar und soll großenteils bis Ende dieses Jahres fertig sein.