Militärpfarramt Laage lud zum Pilgern am Reformationstag ein

Zum ersten Mal organisierte das evangelische Militärpfarramt Laage eine Veranstaltung direkt in der kleinen Recknitzstadt und nutzte dafür den Reformationstag, der in Mecklenburg-Vorpommern ein Feiertag ist, um Soldatenfamilien und Freunde der Militärseelsorge außerhalb des Fliegerhorstes zu gemeinsamen Stunden einzuladen.
In Abwesenheit von Militärpfarrer, Johannes Wolf, der zurzeit seinen Dienst im Auslandseinsatz versieht, begrüßte Pastor Michael Reis, der für den Standort Schwerin zuständig ist, über dreißig Pilgerfreunde in der Stadtscheune Laage, direkt am Wasserturm.
Nach einer Andacht, in deren Mittelpunkt Martin Luther stand, und einer intensiven Einweisung ging es gemeinsam auf den Weg.
Und das Ziel war sachlich formuliert: Einfach langsam sein und einem genauen Weg folgen, nicht andauernd Entscheidungen treffen. Und dann galt es abzuwarten, um eventuell zu erleben, dass man sich seines Innenlebens und der Umwelt bewusst wird und erlangt möglicherweise einen Zugang zu ganz neuen inneren Erfahrungen.
Nach einigen Stunden Fußmarsch erreichten die Pilger ihren Ausgangspunkt, wo leckere Soljanka und vor Ort zubereitete Kartoffelsuppe wartete. Gute Gespräche und Kaffee und Kuchen bis in den Nachmittag rundeten den Reformationstag in Laage perfekt ab. Alle waren zufrieden und geschafft.
Und alle waren sich bei einem Thema einig.
Gemeinsames Wandern könnte eine Strategie sein, in der heutigen Zeit seinen Weg zu finden.

André Stache, Pfarrhelfer beim Evangelischen Militärpfarramt in Laage
Zwischenablage
Die Fotos zeigen Militärpfarrer Reis während der Andacht und Teilnehmer der Wanderung.
Foto: Carolin Knabe

Wissenswertes:
Die Stadtscheune wurde zwischen 1860 und 1880 im Pfendkammerweg, wahrscheinlich als Teil eines Gehöftes, das durch einen Brand zerstört wurde, erbaut. Bis 1990 wurde die Stadtscheune als SERO-Annahmestelle genutzt. Zusammen mit dem Wasserturm wurde sie in den 90-ger Jahren zu einer kulturellen Begegnungsstätte u.a. mit einem Bürgersaal ausgebaut. Dieser Bestimmung dient sie heute u.a. für Vereine und Privatpersonen, sowie für öffentliche Veranstaltungen.
Die Abkürzung SERO stand in der ehemaligen DDR für das Volkseigene Kombinat Sekundär-Rohstofferfassung. Hier wurden Sekundärrohstoffe (wiederverwertbare Wertstoffe, umgangssprachlich Altstoffe) aufgekauft und einer weiteren Verwendung zugeführt.
Im allgemeinen Sprachgebrauch war mit SERO meist das System der Aufkaufstellen gemeint, das in der DDR ein dichtes Netz bildete, um den überwiegend unmotorisierten Kunden weite Wege zu ersparen.