Stresstest für den Fliegerhorst Laage

Stresstest für den Fliegerhorst Laage

Streitkräfte der NATO-Staaten verlegen zu gemeinsamen Übungen, Manövern und Einsätzen von heimischen Stützpunkten auf die ihrer Partner oder auf Basen gastgebender Nationen. Die US-amerikanischen Streitkräfte bereiten sich grundsätzlich ohne eine aktuelle Lage auf eine Verlegung vor und bitten die perspektivisch potenziellen Länder um einen Stresstest der zuvor ausgesuchten militärischen Anlagen – wie den Fliegerhorst Laage.

Die United States Air Force (USAF, US-amerikanische Luftwaffe) ist gefordert, ihre Aufträge im Rahmen von Sicherheitsoperationen, gemeinsamen Übungen mit den Alliierten, Hilfseinsätzen bei Naturkatastrophen, zu friedenserhaltenen oder Kampfeinsätzen weltweit zu erfüllen. Vom 25. bis 26. August 2016 besuchten 20 Angehörige der Luftwaffe der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) den Fliegerhorst Laage. Innerhalb von zwei Tagen wurde dieser einem sogenannten Stresstest unterzogen.
Bei der periodischen Begutachtung geht es unter anderem um die Aktualität der jeweiligen Sicherheitsbestimmungen auf dem Gaststützpunkt, um dessen IT-Anbindung, Vertrags- und Verwaltungsvorgaben, den Ausbildungsstand der Soldaten, die Verpflegung und Unterbringung zusätzlichen Personals. Von Bedeutung sind ebenfalls die Absicherung des Objektes und die Belastbarkeit der Infrastruktur. Auf dem Fliegerhorst Laage wurden an verschiedenen Stellen Probebohrungen vorgenommen. Die amerikanischen Fachleute werden ihren Auftraggebern nach der Analyse der Beschaffenheit der Flugbetriebsflächen deren Eignung für die Verlegung und Stationierung aller oder bestimmter Luftfahrzeugtypen der USAF empfehlen können. Die Ergebnisse ihrer Analyse erhalten die deutschen Verantwortlichen umgehend. Die Gastgeber bewerten im Anschluss intern, ob bestimmte Forderungen umgesetzt werden.
In dem Abschlussgespräch zogen die Amerikaner eine äußerst positive Bilanz: Der Fliegerhorst Laage ist nach den amerikanischen Prüfkriterien als mustergültig einzustufen und in nahezu allen Bereichen erhielt das Geschwader „Steinhoff“ Höchstwertungen.

Hptm Erik Pflanz
Stab TaktLwG 73 „S“

Bild 1 - Kfz-Kennzeichen ist anonymisiert (2)

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Bildunterschriften:
Bild 1 (Kfz-Kennzeichen ist anymisiert)
Die Belastbarkeit der Infrastruktur für die Stationierung von Luftfahrzeugen erfolgt mittels Probebohrungen
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Die Feststellung über die Tiefe und Festigkeit des Unterbaus der Flugbetriebsflächen wird mit Gewichten erreicht und ausgemessen
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Die Deckschicht wird durchbohrt und anschließend der Unterbau mit einem Körner durchstoßen

Wieder zum Leben erweckt!

Wieder zum Leben erweckt!

Am 7. Juli 2016 wurde die 1. Fliegende Staffel formal durch den Kommandeur der Fliegenden Gruppe des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“, Oberstleutnant Lutz Müller, wieder in Dienst gestellt und das Kommando dem neu bestimmten Staffelkapitän, Major Johannes Ehlert, übergeben.

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Nach Außerdienststellung der MiG-29 im Jahr 2004 wurde der Einheit die operationelle Grundlage entzogen, was unter anderem dem zögerlichen Zulauf der neuen Flugzeuge und dem eher gemächlich voranschreitenden Aufwuchs der EUROFIGHTER-Ausbildung geschuldet war. Somit operierte das Geschwader „Steinhoff“ lange Zeit mit nur einer Fliegenden Staffel. Die Dienstposten sowie die Infrastruktur blieben jedoch erhalten, wohl wissend, dass die Stilllegung der Staffel eine zeitlich befristete sein sollte.

In den Jahren 2004-2016 lag der Schwerpunkt auf dem Flugbetrieb mit dem EUROFIGHTER aus einer Staffel mit den dafür vorhandenen Ressourcen. Hauptauftrag war es, die Waffensystemausbildung mit dem neuen Flugzeug in Gang zu bringen. In Zukunft wird die 2. Fliegende Staffel wie gehabt hauptsächlich den Schulflugbetrieb sicherstellen, während die 1. Fliegende Staffel Einsatzpiloten beheimaten wird. Neben der Einsatzrolle dient die Staffel aber auch der Regeneration unserer Fluglehrer.

Aufgrund des sich ja permanent verändernden sicherheitspolitischen Umfeldes hat sich die Notwendigkeit ergeben, die Waffensystemausbildung anzupassen, aber auch den Beitrag des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „Steinhoff“ nach den Anforderungen einer auf den Einsatz ausgerichteten Luftwaffe zu gestalten. So wurde im Jahr 2015 durch das Kommando Luftwaffe beschlossen, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ sich neben der hervorragenden Waffensystemausbildung subsidiär auch an fliegenden Einsatzverpflichtungen, wie etwa der QRA aber auch mit Personal an Luftwaffenbeiträgen im Baltikum, beteiligen soll.

Um für die Zukunft auch des Standorts Laage gerüstet zu sein galt es also, eine funktionierende Einsatzstaffel in Laage zu etablieren. Dies bedeutet, dass bereits ausgebildete EUROFIGHTER-Piloten hier die Möglichkeit haben werden, eine tiefer reichende Waffenausbildung zu erhalten und perspektivisch ihren Einsatzstatus zu erlangen. Ein erster Schritt wird es sein, eine operationelle Alarmrotte zu generieren, die – zeitlich begrenzt – in 24 Stunden Bereitschaft den Luftraum über Norddeutschland schützen kann.

Bei der Zusammenstellung des Personals der Staffel wurde darauf geachtet, dass ein hoher Anteil an jungen unerfahrenen Piloten einer Handvoll Erfahrenen anvertraut wird, um eine gesunde Altersstruktur zu schaffen. Das unterstützende Personal wurde vorrangig aus der zweiten Staffel bestimmt, sodass sich im Bereich Ops, Mission Planning Cell und militärischem Nachrichtenwesen ein professionelles und sehr gut eingespieltes Team wiederfindet. Das Gebäude der ehemaligen „MiG-Staffel“ wurde saniert und erweitert, sodass die infrastrukturellen Rahmenbedingungen ausgezeichnet sind. Zusätzlich werden derzeit die vorhandenen Räumlichkeiten in akribischer Handwerkerkunst von einzelnen Staffelmitgliedern weiter ausgebaut und verschönert.

Geführt wird die Staffel von Major Johannes „Joe“ Ehlert. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Fluglehrer auf dem EUROFIGHTER am Standort Laage. Major Ehlert ist am 1. Juli 1999 in die Luftwaffe eingetreten. Nach der Grundausbildung in Bayreuth und der Offizierausbildung in Fürstenfeldbruck durchlief er die fliegerische Ausbildung auf der Sheppard Air Force Base in Texas. Anschließend wurde er auf dem Waffensystem PHANTOM auf der Holloman Air Force Base in New Mexico ausgebildet, um dann im Jagdgeschwader 74 in Neuburg a. d. Donau seinen Dienst zu verrichten. Daraufhin folgte er dem Ruf aus Laage, um auf einem ganz neuen und modernen Waffensystem – dem EUROFIGHTER – all seine Erfahrung und Wissen als zukünftiger Fluglehrer einzubringen. Er war maßgeblich an der Optimierung der EUROFIGHTER-Ausbildung beteiligt und in letzter Funktion als Einsatzstabsoffizier für die Planung und Durchführung des Flugbetriebes verantwortlich. Zu seinem Stellvertreter und gleichzeitig Einsatzstabsoffizier wurde Major „Alex“ Kubitza bestimmt.

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Unter dem Staffelwappen der 731 hat sich eine junge, extrem motivierte, kleine Gemeinschaft zusammen gefunden, die es gar nicht erwarten kann, sich des ehrenvollen Vermächtnisses der früheren 1. Jagdstaffel würdig zu erweisen. Beginnend im Spätsommer wird mit etwa einem Dutzend Jagdflugzeugführern und so gut wie komplett besetzter Unterstützungsmannschaft der Flugbetrieb aufgenommen werden.

Hptm Christian Pal und Major Lukas Pahlow
1./FlgStff TaktLwG 73 „S“

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09_01 Oberstleutnant Lutz Müller (r., Kommandeur Fliegende Gruppe) bei seiner Ansprache zur Indienststellung der 1. Fliegenden Staffel und dem neuen Staffelchef Major Johannes Ehlert
09_02 Major Ehlert und Oberstleutnant Müller vor dem Wappen der „neuen“ Staffel

 

 

Neue Führung bei den „Steinhoffs“

Neue Führung bei den „Steinhoffs“

Mit einem Geschwaderappell übergab der Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor Günter Katz, am 28. Juni 2016 das Kommando über das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ von Oberst Bernhard Teicke an Oberstleutnant Gero von Fritschen. Der „Neue“ ist kein Unbekannter im Geschwader, hat er innerhalb seines militärischen Weges in unterschiedlichen Funktionen schon zwölf Jahre seinen Dienst im Geschwader versehen.

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Mission accomplished
Nach fast vier Jahren gab der 50-jährige Oberst Berhard Teicke die Führung des Taktischen Luftwaffengeschwaders „Steinhoff“ an den Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor Günter Katz, zurück. Katz dankte dem scheidenden Kommodore für die hervorragend erbrachten Leistungen: „Die Zeit als Kommodore dieses Verbandes haben Sie hervorragend gemeistert.“
Oberst Teicke wird in Zukunft im Kommando Luftwaffe in Berlin-Gatow eingesetzt. Dort übernimmt er das operationelle Schlüsselreferat für alle fliegenden Waffensysteme der Luftwaffe. Katz: „Das ist eine wichtige Aufgabe an entscheidender Stelle, für die Sie aus meiner Sicht hervorragend geeignet sind.“

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„Laage läuft“
„Man soll aufhören wenn es am schönsten ist.“ Mit diesen Worten begann Oberst Teicke seine Rede vor den Geschwaderangehörigen und den geladen Gästen. Er betonte, dass das Team „Steinhoff“ ihm seine Führungsaufgabe wirklich leicht gemacht hat. Mit „Laage läuft“ charakterisierte General Katz vor wenigen Wochen das Geschwader „Steinhoff“. Der Einschätzung schloss sich der scheidende Kommodore an: „Laage läuft, ich kann das nur dick unterstreichen.“
In seinem Resümee fiel ihm ein Stein vom Herzen, dass er und sein Geschwader von schlimmeren Zwischenfällen, egal ob am Boden oder in der Luft, verschont blieben: „Meinen Dank für Ihre Leistung, für Ihre Professionalität.“
Seinem Nachfolger wünschte er für die kommende Amtszeit alles Gute und dem Geschwader allzeit „Hals- und Beinbruch“.

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Der neue Verbandsführer
Der neue Geschwaderkommodore ist kein Unbekannter. Der 45-jährige war von 1997-2004 als Jagdflugzeugführer auf der F-4F PHANTOM und der MiG-29 im damaligen Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage eingesetzt. Im Jahr 2009 kehrte von Fritschen als Kommandeur Fliegende Gruppe mit gleichzeitiger Schulung auf das Waffensystem EUROFIGHTER in seinen alten Verband nach Mecklenburg-Vorpommern zurück.
Nun ist er nach seiner letzten zweijährigen Verwendung als Sprecher für Luftwaffenangelegenheiten aus dem Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung in Berlin wiederholt nach Laage als Kommodore zurückgekehrt.

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Verantwortung und Vertrauen
Oberstleutnant von Fritschen dankte der Luftwaffenführung für das in ihn gesetzte Vertrauen und seinem Vorgänger im Amt für die hervorragende Übergabe. In seiner Ansprache wandte er sich direkt an die Geschwaderangehörigen: „Die Verantwortung für diesen Verband zu übernehmen ist mir eine außerordentliche Freude und eine ehrenvolle Aufgabe zugleich. Mein Ziel ist es, mit Ihnen im Team Spitzenleistungen zu erbringen und Sie zu ermutigen, mit Freude auszuprobieren, was noch alles geht.“

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Regionale Verbundenheit
Als Kommodore auf dem Fliegerhorst Laage möchte von Fritschen die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Flughafen Rostock-Laage-Güstrow GmbH, der Polizeihubschrauberstaffel Mecklenburg-Vorpommern und der zukünftigen Flugschule Lufthansa Aviation Training (bisher PTN) fortsetzen.

Die Verbundenheit zur Region sei von Fritschen ein besonderes Anliegen: „Ich habe mich hier immer zuhause gefühlt und stets das Feedback bekommen, dass wir als Verband hier eine Heimat haben.“

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HptFw Jan Seemann
Stab TaktLwG 73 „S“

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08_01 Generalmajor Günther Katz beim Abschreiten der Paradeaufstellung mit Oberst Bernhard Teicke (l.) und Oberstleutnant Gero von Fritschen (r.).
08_02 In seiner Rede würdigte General Katz die fast vierjährige Amtszeit von Oberst Teicke.
08_03 Oberst Teicke: „Sie, die Männer und Frauen, des Teams „Steinhoff“ haben mir meine Führungsaufgabe wirklich leicht gemacht.“
08_04 General Katz übergibt die Truppenfahne und damit die Verantwortung über den Verband an den neuen Kommodore Oberstleutnant von Fritschen.
08_05 Als Anerkennung für den scheidenden Kommodore erfolgte ein Überflug von vier EUROFIGHTER in Formation.
08_06 Drei Kommodore das Geschwader „Steinhoff“: Oberleutnant von Fritschen, General Katz und Oberst Teicke