Ohne Kampfrichter geht gar nichts

In Neubrandenburg versuchten am vergangenen Wochenende Athleten aus 7 Bundesländern in den Altersklassen U20 / Männer und Frauen als Sieger in den jeweiligen Einzeldisziplinen den Titel „Norddeutscher Meister 2017“ und einen Meisterwimpel zu erkämpfen.
Da die Wettkampfsaison der Laager Laufgruppe noch nicht begonnen hat, nutzte der Kampfrichterwart des SC Laage, Andreas Heise, die Gelegenheit und wurde als Kampfrichter bei den diesjährigen Norddeutschen Hallen Meisterschaften im Jahnsportforum Neubrandenburg aktiv. Mit etwa sieben Dutzend Gleichgesinnten sorgte der Zeitsoldat der Bundeswehr für die äußeren Rahmenbedingungen des Leichtathletik Festes. Die Kampfrichter kümmerten sich um die objektive Erfassung der sportlichen Leistungen, waren Helfer der Athleten in Regelfragen oder bei anderen Problemen und sorgten für Chancengleichheit bei allen Athleten, gemäß den sportlichen Regeln. Damit bildeten die fleißigen Kampfrichter das Rückgrat der Meisterschaften. Andreas Heise wurde in diesem Jahr beim Kampfgericht-Kugel eingesetzt. Dieses besteht im Allgemeinen aus einem Schiedsrichter, einem Obmann, einem Schreiber, einem Nullmarkenanleger, einem Durchzieher und im günstigsten Fall noch einem Helfer für die Anzeigetafel. Kugelstoßen ist eine Wurfdisziplin der Leichtathletik, bei der eine Metallkugel durch explosionsartiges Strecken des Armes möglichst weit gestoßen wird. Der Athlet hat zum Schwungholen einen Kreis mit einem Durchmesser von 2,13 Metern zur Verfügung. Im Wettkampf stehen drei Versuche zur Verfügung. Weitere drei gibt es für die besten acht Teilnehmer. Der Stoß wird nur als gültiger Versuch beurteilt, wenn der Aktive den Kreis nach dem Aufschlagen der Kugel kontrolliert nach hinten verlässt. Wenn sich die besten Athleten des Landes messen und viele Bestleistungen erzielt werden, stehen die Sportler im Mittelpunkt des Interesses. Aber engagierte Kampfrichter sind bei einem Leichtathletik-Wettkampf immer im Einsatz – und das zumeist den kompletten Tag. „Als Kampfrichter bist du immer hautnah am Wettkampfgeschehen und hast so auch Kontakt zu aufstrebenden Talenten und schon bekannten Größen der Szene“, berichtete Andreas Heise. Wie selbstverständlich gehören die „Karis“ zum Wettkampf und ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen wären die Ergebnisse der beiden Tage weder vergleichbar noch überhaupt erfasst.

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Das Foto zeigt Andreas Heise (3.v.l. ) mit dem Kampfgericht-Kugel.
Foto: Gerrit Tuschling

Wissenswertes:
Die bis heute gültigen Maße und Gewichte (für Männer) wurden im Jahr 1860 festgelegt. Das Gewicht der Kugel beträgt genau 16 Pfund (7,257 kg). Bei den Damen wiegt die Kugel genau 4 kg. Auf diese Masse einigte sich die Frauensport-Föderation FSFI im Jahr 1926, nachdem zuvor mit 3,25- und 5-kg-Kugeln gestoßen wurde. Die Kugel muss laut Reglement vollkommen rund sein, und die äußere Hülle darf nicht weicher als Messing sein, ansonsten kann sie aus einem beliebigen Material bestehen. Der Schwerpunkt muss in der Mitte liegen. Die meisten Kugeln im Wettkampfsport bestehen aus Eisenlegierungen mit oder ohne farbige Beschichtung. Der Durchmesser muss zwischen 110 und 130 Millimeter (Männer) bzw. 95 und 110 Millimeter (Frauen) betragen.